Laufdorfer retten „Lurchi“ – Biotop „Feuersalamander“ an Naturfreunde übergeben

 „Es liegt an uns, etwas dagegen zu tun“, sagte Horst Ryba am Freitag nahe des Steinbruchs. Dort übergab der Vorsitzende der Naturlandstiftung Lahn-Dill das Biotop „Feuersalamander“ an die Naturfreunde Laufdorf. Die hatten sich erst Anfang des Jahres zusammengefunden – auch, um das ökologisch besonders wertvolle Tier zu retten.

11 000 Quadratmeter groß ist das neue Biotop, das die Gemarkung Laufdorf sowie die Flure „Die Harde“, „Vor der Steinkaut“ und „Alte Steinkaut“ umfasst. Schöffengrunds Bürgermeister Michael Peller (FWG) überreichte Ryba eine Erklärung, dort Naturschutzmaßnahmen durchzuführen.

Auslöser war die zunehmende Zahl überfahrener Salamander. Zwischen Frühjahr und Herbst sind die Tiere vor allem bei Regenwetter unterwegs und besonders in der Dämmerung und nachts. Zu kämpfen hat der Lurch nicht nur mit rücksichtslosen Menschen: Ein vermutlich aus Asien eingeschleppter Hautpilz bedroht das Tier seit einigen Jahren.

„Aus der Natur können wir uns nicht ausklinken. Aber während immer mehr Tierarten aussterben, gehen die meisten Menschen einfach zur Tagesordnung über“, beklagte Ryba und bezeichnete das Engagement der Laufdorfer als „umso eindrucksvoller“. Ein solches Biotop wie das im Schöffengrunder Ortsteil sei in der näheren Region einzigartig. Die Naturschützer wollten erreichen, dass der Feuersalamander auch noch in 20 oder 30 Jahren zu sehen ist.

Ryba dankte im Beisein des Laufdorfer Ortsvorstehers Thilo Hartmann (SPD) und des Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Andreas Willnauer (FWG), Norbert Spory, dem Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Wetzlar, für die Unterstützung.

Gewürdigt wurde die Arbeit der Naturlandstiftung. In Schöffengrund gibt es bereits acht weitere Biotope mit einer Gesamtfläche von rund 39 200 Quadratmetern. „Die Naturlandstiftung ist ein wichtiger Akteur für den Naturschutz im Lahn-Dill-Kreis“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Heinz Schreiber (Grüne), der forderte, „noch sensibler“ mit dem Thema umzugehen.

„Heute ist es der Salamander, morgen der Feldhase, übermorgen die Biene.“

Zuvor hatte Agraringenieurin Birgit Ungar das Biotop ökologisch eingeordnet. In der Umgebung fühle sich der Feuersalamander wohl, da er sich in den Laub- und Mischwäldern verstecken könne. Horst Ryba mahnte, ein Bewusstsein für den Naturschutz zu schaffen. „Heute ist es der Salamander, morgen der Feldhase, übermorgen die Biene“, sagte der Vorsitzende der Naturlandstiftung und betonte: „Mit Idealismus und Visionen können wir etwas erreichen– und zwar für uns alle.“

Die Naturfreunde Laufdorf treffen sich immer am letzten Dienstag im Monat um 19 Uhr im Vereinsheim.
Wetzlarer Neue Zeitung vom Sonntag, 8. April 2018, Seite 11

 

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