Die Natur am Rehbachufer bewahren

Umweltschutz Biotop ausgewiesen

Von Siegfried Gerdau

HERBORN-MERKENBACH Merkenbach hat nun zwei ausgewiesene Biotope: Die rund 1000 Quadratmeter große Fläche im Flurstück „Goldhütte“ ist am Freitagnachmittag ihrer Bestimmung übergeben worden.

Horst Ryba, der Vorsitzende der Naturlandstiftung Lahn-Dill – Verband für Naturschutz und Landschaftspflege, legte die Pflege des Biotops am Rehbachufer in die Verantwortung des Merkenbacher Natur– und Vogelschutzvereins. Vizelandrat Heinz Schreiber (Grüne), lobte das ehrenamtliche Engagement der örtlichen Vogelschützer. Solche Kleinode müsse man sichern und erhalten, sagte er.

Deutlich sichtbar: Ein Naturlandstiftungschild ziert seit Freitag das zweite Merkenbacher Biotop. (von links) Viola Germann vom Merkenbacher Ortsbeirat, Horst Ryba, Stadtrat Kurt Meinl, Vizelandrat Heinz Schreiber und Wolfgang Haus brachten es an. (Foto:Gerdau)

Stadtrat Kurt Meinl (Sozialgruppe Herborn) dankte namens der Stadt Herborn für die

Unterstützung der Bemühungen um den Erhalt eines natürlichen Lebensraums. Der Beilsteiner Diplom-Biologe Dr. Klaus Schmidt von der Naturlandstiftung erklärte, dass das Uferrandgebiet am Rehbach ehemals Grünland gewesen sei und schon seit einigen Jahren brach liege: „Die Natur hat sich die einst bewirtschafteten Flächen wieder zurückgeholt. Jetzt wachsen so wertvolle Pflanzen wie Eisenkraut dort, und es sind ganze Gehölzreihen mit den besonders für Kleinstlebewesen so wichtigen Totholzanteilen entstanden.“

Inzwischen gibt es im ganzen Lahn-Dill-Kreis schon 48 solcher schützenswerten Biotope, berichtet Ryba

Der Lahn-Dill-Kreis sei mittlerweile von einem Mosaikteppich mit 48 Biotopen übersät, berichtete Horst Ryba. Wolfgang Haust, Schriftführer der Merkenbacher Vogelschützer, freute sich, dass nach dem Biotop „Katzengrube“ nun mit der „Goldhütte“ ein weiteres Naturkleinod dazu gekommen sei. Er findet es allerdings schade, dass der Rehbach nach vielen Jahren der ungebremsten Schadstoffeinleitung ein immer noch totes Gewässer ohne jeglichen Fischbesatz sei.

Der 1985 gegründete Kreisverband der Naturlandstiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit dem Schaffen und Bewahren naturnaher und ökologischer Flächen der Verödung von Natur und Landschaft entgegenzuwirken. Somit soll außerdem der Lebensraum bedrohter Pflanzen und Arten gesichert werden.

Entsprechende, dafür geeignete Flächen und Räume kauft oder pachtet die Naturlandstiftung, um sie dann aber regionalen Pflegegruppen zu übergeben. Das sind beispielsweise Schulen, Vereine, Jagdgemeinschaften und andere Organisationen.

Ryba bedankte sich besonders bei Thomas Göbel von der Sparkasse Dillenburg für deren großzügige Unterstützung. Im Anschluss wurden zwei Naturland-Schilder montiert, die Spaziergänger auf das zu schützende Biotop am Rehbachufer deutlich hinweisen.

Dill-Post vom Mittwoch, 1. November 2017, Seite 12

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